IT-Treff just for fun - Zacken, die aus Kronen brechen - G8-Problematik
Da hatte ich eine Idee, die vernünftig und umsetzbar zu sein schien: Ich beabsichtigte, für Jugendliche und Erwachsene einen IT-Treff zu den brandaktuellen Themen CloudComputing, BYOD, OER und denen, die da 2016 noch auftauchen werden, anzubieten, denn das Arbeiten mit Medien ist ja für alle, die am aktuellen Geschehen teilhaben wollen, relevant. Der Kurs sollte teilweise auch als MOOC organisiert werden und die Möglichkeit bieten, dass Digital Natives die Digital Immigrants 1:1 betreuen sollten.
Versuch 1
Neheliegend, erst einmal beim örtlichen Treff der Kirche, in dem auch Bildungsarbeit angeboten wird, nachzufragen. Die Leiterin lehnte dieses Angebot ab: Als ehemaliger Universitätsdozent sei ich für die dort verkehrenden Senioren zu schnell (sie hat noch niemals an einem Seminar, Workshop oder anderen Veranstaltungen von mir teilgenommem) und diese Gruppe möchte die Innovationen in Bezug auf die Nutzung von Medien gar nicht kennen lernen. Nachgefragt habe sie nicht, sie wüsste das. Ich habe mir die Frage verkniffen, ob sie den Begriff “Evaluation” kenne und das Wort “Universität” überhaupt buchstabieren könne. Entgangen ist ihr ebenfalls, dass es neben Senioren noch Erwachsene in anderen Altersstufen gibt, die auch in einem kirchlichen Treff angesprochen werden dürfen. Als Krönung dieses Un-Gesprächs führte sie als Referenz eine im Ort gute bekannte alte Dame namentlich dafür an, dass alte Leute sich nichts neues mehr merken könnten.
Fatalerweise war bei dieser Unterredung unser örtlicher Kreistagsabgeordneter auch dabei. Es wäre aus meiner Sicht nicht verwunderlich, wenn bei der nächsten Verteilungsrunde öffentlicher Zuschüsse diese Einrichtung leer ausginge, mir fiele dann zumindest kein Gegenargument mehr ein.
Versuch 2:
Im Rahmen von Voltegierkursen meiner Enkelin, die vom JuZe eines benachbarten Ortsteils angeboten wurden, bekam ich Kontakt zu den für Medien Verantwortlichen dort. Wir planten, dass ich dort einen Nachmittag in der Woche ein Treffen zum Thema “Arbeit mit Medien” anböte.
Hausintern alles klar, aber der Leitung der städtischen Jugendzentren, die auch für dieses JuZe zuständig war, wäre eine Zacke aus der Krone gebrochen, wenn sie mir den Kurs genehmigt hätte: Um Jugendliche auf dieses Angebot aufmerksam zu machen beabsichtigte ich, die Presse zu informieren. Mit dem Pressesprecher der Stadt wurde ein Konsens gefunden, aber die allmächtige Leitung der städtischen Jugendzentren stellte sich quer, da sie diesen Kontakt zur Presse nicht dulden wollte und ich auch nicht die von ihr sonst verlangten Bewerbungsrituale durchlaufen hatte.
Glücklicherweise sind mir Erfahrungen auf städtischen Dienstwegen bisher erspart geblieben.
Versuch 3:
Durch Kontakt des städtischen JuZe zum kirchlichen dort im Nachbarortsteil startete schließlich ein Kurs mit mehreren jungen Leuten. Wir befassten uns mit Präsentationen (PowerPoint, Prezi, Swap), doch die Schikanen des Jobcenters bei einem jungen Erwachsenen und die Anforderungen von G8 bei mehreren Jugendlichen ließen uns die Fortführung des interessanten Kurses auf später verschieben.
Versuch Vision:
Ich glaube, ich biete etwas im Unperfekthaus in Essen an: