Mittwoch, 17. Februar 2010

Ende des Wintersemesters

Das Wintersemester geht zu Ende, das Sommersemester ist in der Planung:

Vor zwei Wochen wurden die Evaluationsergebnisse des Seminars „Lernen mit Medien“ von zwei Studierenden vorgestellt und diskutiert, die anderen Medienprojekte in öffentlicher Sitzung am vergangenen Freitag präsentiert:

Zu Beginn gab eine Studierende eine Verortung der Mediendidaktik im Kontext der Wissenschaften, damit auch unsere Gäste noch einmal vor Augen hatten, was Mediendidaktik ist und will.
Anschließend wurden die einzelnen Medienprojekte vorgestellt, sie waren aus den Bereichen Schule, Familienbildung, Jugendhilfe und Hochschule. Es gab dazu einen Elternabend in der Sek I (www. ist schon o.k.? - Kinder und Internet), es wurde mit Schülern ebenfalls der Sek I zum Thema Medienüberflutung gearbeitet.
Als Einstimmung auf die Pause stellte eine Studierende eBaking - Backen nach multimedialer Anleitung für 3 Generationen vor. Im Interview erzählten Vertreter aller Generationen (in einem Fall sogar als online-Interview geführt und aufgezeichnet), wie sie sich bei diesem Projekt gefühlt hatten, wo Schwierigkeiten waren und welche Ängste es gab; alle konnten sich vorstellen, wieder nach einer solchen Anleitung zu backen / kochen. Das Endprodukt - ein Marmorkuchen - war dann für alle in der Pause eine gute Ergänzung zu der Verpflegung, die Herr Kerres hatte bereitstellen lassen.
Auf die Relevanz der tatsächlichen Durchführung multimedialer Projekte im Rahmen des Seminars wies ich in einem Kurzvortrag hin: Die Uni will keine Theoretiker produzieren, sondern Studierende entlassen, die das Gelernte theoretisch begründen, aber auch praktisch umsetzen können.
Ein Medienprojekt zum Thema Kommunikation, durchgeführt in einer Einrichtung der Jugendhilfe, scheiterte ausgerechnet an mangelnder Kommunikation der Projektbeteiligten. Hätte dieses Problem vermieden / rechtzeitig identifiziert werden können, wenn alle Studierenden verbindlich ein Web-Blog als Projekttagebuch hätten führen müssen?
Schließlich ein weiteres Projekt aus dem Bereich Schule, diesmal der Sek II: Lernende zunächst der Jgst. 12 wurden über die ersten -überwiegend organisatorischen Hürden- beim Wechsel zur Uni Informiert, nachdem mittels MindMap die Fragen erarbeitet und priorisiert wurden. Die Studierende hat ihr Medienprojekt offensichtlich genau so mitreißend gestaltet wie ihren Vortrag, sie musste es in der Jgst. 13 wiederholen und bekam einen „Dauerauftrag“ für die kommenden Schuljahre - das nenne ich Erfolg!
Zum Abschluss des Seminars wurde noch kurz das Thema der vergangenen Woche - Evaluation - in einer Postersession aufgegriffen, das war schon sehr professionell.

Für mich beeindruckend die Vielfalt der Projekte, die fundierte theoretische Begründung auch mit den Inhalten der Vorlesung, die souveräne Durchführung und dann die angemessene Präsentation. Die meisten Lehrziele des Seminars sind somit von den Studierenden zu Lernzielen gemacht worden, die erfolgreich erreicht wurden. Auch mein Ziel als Lernbegleiter: Motivationswandel extrinsisch -> intrinsisch scheint erreicht zu sein.
Lieblingstools der Studierenden waren offensichtlich Mindmeister, ein digitales Mindmapping-Tool mit der Möglichkeit des kollaborativen Planens (www.mindmeister.com) und unser virtueller Unterrichtsraum DimDim (www.dimdim.com).
Anschließend nach einem Semester gemeinsamer Arbeit Abendessen am Innenhafen.

Nun kommen schon die ersten Ideen für die Seminare zu den Medienprojekten im Sommersemester:
Schreiben ist ein Kulturgut, Bloggen ist eine andere Form des herkömmlichen (Tagebuch)Schreibens, also auch ein Kulturgut / eine Kulturtechnik? In einem meiner Seminare möchte ich Bloggen fokussieren, vielleicht als Wettbewerb unter Lernenden an Schulen im Hinblick auf das Thema "Kulturhauptstadt Metropole Ruhr", die Studierenden sind dabei die LernbegleiterInnen. Es kann getwittert und gebloggt werden, natürlich zum Themenkreis "Kulturhauptstadt". Die besten Beiträge könnten dann auf der Delfi 2010, die am Campus Duisburg stattfindet und unter dem Motto "Interaktive Kulturen" steht, gezeigt werden.
Ein weiteres spannendes Seminarthema wäre für mich die Arbeit mit dem iPad: Finden diesbezügliche Medienprojekte das Interesse der Studierenden, sind die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen?

Gerade auf der Lehrstuhlhomepage den >Kommentar eines Gastes zu unseren Präsentationen gefunden - ein guter Start in die Semesterferien!

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