Nun sind Osterferien und Zeit zu einem Rückblick auf den März, den Monat der Fortbildungen und Kongresse. Für mich gab es drei derartige Meetings.
Tagungen sind immer Orte der Standortbestimmung: Treffen mit FachkollegInnen, Austausch von Erfahrungen und Standpunkten, viele, viele Gespräche und neue Kontakte.
Beginn meiner Tagungstrilogie war Goldau in der Schweiz, Thema: Personal Learning Enviroments (PLEs) in der Schule [#ple09], > hier die Aufzeichnung der Keynotes und Workshops. Beat Doebeli beschrieb in seiner Eröffnung auf anschauliche Art, was unter einem PLE zu verstehen sei und stellte sein iPhone-Projekt vor. Ich hatte dann noch ein interessantes Pausengespräch mit ihm. Michael Kerres zeigte unterschiedliche Ausbaustufen eines PLEs und gab Hinweise zur Etablierung eines solchen Systems in der Schule. Rolf Schulmeisters Keynote setzte sich kritisch mit PLEs auseinander, er stellte seine eigene Vorstellung von PLEs dar - Lernen ist mehr, als im PLE statt findet.
In den von mir besuchten Workshops gings um den Einsatz von Handys im Unterricht, speziell den des iPhones. Da sind die Schweizer schon ganz schön weit, das Potential des iPhones für den Einsatz im Unterricht ist schon beachtlich.
Perfekte Organisation in der Schweiz: Die Technik funktioniert, das Timing ist super, es wurde auf ausreichend lange Pausen zwischen den Sessions für die doch sehr wichtigen informellen Gespräche geachtet.
Standortbestimmung 1: Mit PLEs arbeiten unsere TN schon seit einem knappen Jahr, auch wenn der Begriff "PLE" damals noch nicht verwendet wurde. Für unsere Arbeit ist es äußert hilfreich, dass Alumni des Lehrstuhls Kerres regelmäßig zu "Updateseminaren" (FtF oder online) eingeladen werden. Und so sind wir im Umgang mit PLEs gut aufgestellt. Unsere Motivation, PLEs zu forcieren, war auch der Wunsch nach ubiquitärem Arbeiten, also nach uLearning.
Zweite Tagung war die > MoodleMoot 2009 [#moodlemootbb] in Bamberg. Auch hier spielten PLEs eine Rolle, nicht nur im Workshop von Stephan Rinke und mir (> deutsche / > englische Version). Martin Dougiamas gab in seiner Keynote einen Ausblick auf MOODLE 2.0, dort wird es auch eine Anbindung an Google Docs geben. Max Woodtli referierte über > lösungsorientierte Online-Dadaktik und dialogisches Lernen und stellte uns >TRIONIG vor: Back to the Future - ein Ansatz auch für unsere Berufsorientierung? Kann ich mir gut vorstellen!
Eine weitere Keynote hielt Jochen Robes und berichtete dort u.a. über den > BlogCarnival (ich versuche gerade, mit den TN des 1. Semesters Informatik ein BlogCarnival aufzusetzen). Er sagte mir für dieses Projekt seine Unterstützung zu. (Gedanke am 11.4.: Kann man mit > Twitlonger nicht äußerst komfortabel einen BlogCarnival aufsetzen?)
Sigi Jakob berichtet in ihrem > Vortrag über ePortfolios am Beispiel von Mahara. Sie weist auf eine Direktive der EU hin, dass bis 2010 jeder Bürger ein ePortfolio haben soll. Mahara gehört den TN - ist ein geschlossenes System, der TN entscheidet über die Öffnung, kann hier also Content ablegen, über den nur er verfügt und den er je nach Situation auch selektiv frei geben kann.
Standortbestimmung 2: Beim Einsatz von PLEs sind wir ganz vorne dabei, die Möglichkeiten von Moodle reizen wir längst noch nicht in allen Bereichen aus. Viele der vorgestellten Ideen rund um Moodle und Web 2.0 passen hervorragend zu unserer Arbeit - Innovationen für das nächste Schuljahr sind gesichert: TRIONIG, Mahara, BlogCarnival ...
Aller guten Dinge sind drei: Schließlich lud der Fachbereich Schulische Weiterbildung der VHS Essen auf seinem Weg zur Europa-Schule KollegInnen aus 8 europäischen Ländern zu einem mehrtägigen Meeting über Lernumgebungen ein. Einer der Tagesordnungspunkte: Unser "Team Informatik 2.0", Informatikkurs-TN des 3. Semesters, stellte in einem englischsprachigen > Vortrag, den es zu einer > Präsentation von mir gemacht hatte, unsere Arbeit mit Moodle, PLEs und uLearning vor. Die Arbeit mit PLEs und uLearning war - so kam es in Pausengesprächen zum Ausdruck - für die meisten KollegInnen neu.
Peinlich: Hochbezahlte Techniker der Stadt Essen schafften es nicht, zu Beginn der Tagung eine funktionierende IT-Infrastruktur (Beamer + Notebook mit der erforderlichen Software) funktionsfähig zur Verfügung zu stellen. Da sind unsere TN, z.B. bei der Vorbereitung unseres alljährlichen eDays, einfach professioneller [und der Perfektionismus des Lernbegleiters relativiert sich :-)]!
Standortbestimmung 3: Im diesem europäischen Vergleich bzgl. der Nutzung, Implementierung und eigenbedarfsgerechten Weiterentwicklung von Lehr-/Lernplattform und PLE haben wir die Nase vorn.
Fazit: Viel Neues erfahren, interessante Menschen kennen gelernt und Ideen fürs nächste Jahr bekommen. Die Entwicklung im Bereich eLearning und Web 2.0 eilt voran, nur durch kontinuierliches Mitgehen können wir unseren Standard halten, ... und ohne die engagierten TN in den Informatikkursen wäre das nicht zu leisten.
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